Zuerst erzähle ich Euch ein bißchen etwas über Miriam, deren Fotos Ihr unten seht, und ihrer Geschichte.
Miriam ist 40 Jahre alt, die erste Geburt war 2010. Das Baby kam per Kaiserschnitt, wegen Geburtsstillstand nach 36 Stunden Wehen mit 12 Stunden Pressen, zur Welt.
Zwischendurch war zwar mal ein bißchen Press-Pause, aber alles in allem war das eine unheimliche Belastung für den Bauch und den Beckenboden.
Nicht zu vergessen die psychische Belastung und der Transfer mitten in dieser Situation vom Geburtshaus in die Klinik.
Ich sage nachher gleich noch etwas dazu, dass ich denke, dass die Art, wie eine Geburt abläuft, Einfluß auf die Rückbildung hat.
Damals hat Miriam als Fitnesstrainerin gearbeitet, in der Schwangerschaft damit aber aufgehört, weil sie extreme Schmerzen hatte. Ab da hat sie keinen Sport mehr in der Schwangerschaft gemacht und ist nur noch schwimmen gegangen.
Schon nach der ersten Geburt hatte sie eine Rektusdiastase, die irgendwann nach 1-2 Jahre wieder "zu" war. Ein Nabelbruch wurde operiert und alles war wieder gut.
Vier Jahre nach der ersten Geburt hat Miriam dann ein echtes Body Building Training absolviert. Mit richtig schweren Gewichten, Diät und allem. Bis zum Waschbrettbauch.
Die zweite Schwangerschaft kam dann viele Jahre später, nämlich 2017.
In dieser Schwangerschaft hat Miriam genau so weiter trainiert wie vor der Schwangerschaft. Immer noch mit vielen Gewichten, nur ein bißchen an die Schwangerschaft angepaßt und reduziert. Aber auf jeden Fall trotzdem mit deutlich mehr Gewichten als jetzt, vier Jahre nach dieser Geburt. Nur als Hausnummer: Beinpresse mit 60-70 kg (vorher 90-110kg).
Dann kam die zweite Geburt. Nach 17 Stunden Wehen ist die Gebärmutter gerissen an der alten Narbe. Die war wohl mit der Blase verwachsen. Es gab dadurch auch bei dieser Geburt Turbulenzen, weil die Herztöne immer schlechter wurden und so gab es auch einen zweiten Kaiserschnitt.
Nach der Geburt war der Bauch so weich und die Rektusdiastase so groß, dass die Hebamme ihre beiden Hände nebeneinander hineinlegen konnte.
Miriam hatte das Gefühl, den ganzen Inhalt des Bauches zu verlieren. Sie konnte ihr Kind kaum tragen, das damals schon 4 kg hatte. In kürzester Zeit wog das Baby dann 6-7 Kilo und Miriam konnte es kaum tragen.
Zu dem Zeitpunkt habe wir uns dann kennengelernt und ich konnte Miriam Gott sei Dank frühzeitig weiterhelfen.
Sie hat dann auch monatelang einen Bauchgurt getragen, weil ohne gar nichts ging.
Manchmal geht es wirklich nur so.
Allerdings hat Miriam natürlich zum Bauchgurt immer fleißig Übungen gemacht.
Ohne Übungen macht ein Bauchgurt alles noch schlimmer, weil der Körper dann völlig spannungslos wird und die Muskeln schnell atrophieren, sprich abbauen.
Miriam konnte nicht mal den Staubsauger benutzen, weil ihre Muskulatur so instabil war.
Langsam langsam wurde es dann besser.
Nach einem Jahr Elternzeit musste Miriam dann leider schon wieder arbeiten, weil sie ihr Anerkennungsjahr als Erzieherin fertig machen musste.
Das war natürlich auch nicht einfach, weil Kinder eben doch recht schwer sind. Vor allem, wenn man keine Kraft hat und das Gefühl, dass einem der Bauch vorne runter fällt.
Da half dann das, was wir in der Physiotherapie als Bodymechanik-Training bezeichnen.
Alltagstraining und Verhaltensmaßnahmen. Gepaart mit Übungen für die Tiefenstabilität.
So hatte sie zumindest eine ganz gute innere Grundspannung der Tiefenmuskulatur.
Alle Übungen, die sie in dieser Zeit gemacht hat, wurden ohne Gewicht gemacht. Auch kein "Baby-Training".
Miriam konnte noch nicht mal gemütlich in Rückenlage die Brücke machen oder gar Übungen mit Beine in die Luft und auch keine Ausfallschritte. Wie gut, dass ich ihr den Vierfüßler gleich verboten hab ;)
So oft ist die Lösung vor allem erstmal "Runterschrauben".
Bei vielen Frauen wird die Situation besser, sobald sie die Übungen weglassen, von denen sie dachten, dass sie gut sind. Miriam sagt auch, dass die Rektusdiastase erst besser wurde, als sie dieses "gezielte Bauchtraining" aufgegeben hat.
Miriam war dann nicht nur bei mir im Online Coaching Programm (das ich im Moment nicht anbiete. Hab nur den puren Onlinekurs ohne persönliche Betreuung im Moment), sondern auch bei einer Physiotherapeutin, die nach Angela Heller gearbeitet hat. Das hat ihr auch sehr geholfen.
Sie hat ganz ganz viele Maßnahmen selbst ergriffen und alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit das besser wird. Sie ist auch viele Kilometer gefahren, um sich Hilfe zu holen.
Manchmal ist halt leider niemand direkt vor Ort.
Sie sagt aber auch, dass sie ungefähr nach zwei Jahren eine Fokusverschiebung gebraucht hat. Man beschäftigt sich ja nur noch mit dem Bauch und das kann einen ja auch sehr auslaugen.
Sie hat dann ihre Ernährung umgestellt, wurde vegan und das hat ihrem Bauch auch sehr gut getan von der Verdauung her.
Natürlich muss jeder selbst entscheiden, was er ißt. Es gibt nicht die eine Lösung für alle.
Jeder verträgt und braucht etwas anderes. Aber die Verdauung spielt schon auch eine große Rolle. Permanenter Druck von innen, sei es durch Blähungen oder Verstopfung, drückt eben auch aufs Gewebe und die Muskeln.
Und auch da, bei jedem bläht etwas anderes. Von daher kann ich nicht raten, eßt dies oder das. Ich kann nur für den Anfang raten, versucht Dinge zu essen, die tatsächlich nicht blähen.
Kurz nach der Geburt ist zu viel Rohkost, zu viele Ballaststoffe oder zu viele Linsen und Vollkorn oft zu belastend. Vor allem nach Kaiserschnitt. Das kann ganz schön weh tun, weil der Darm nach der Narkose noch träge ist. Ja und auch Flohsamen können monstermäßig Verstopfung und Blähungen machen. Aber das nur nebenbei.
Als es dann wieder ging, hat Miriam sehr viel über die Beine gearbeitet, hüftstabilisierende Übungen und Ausfallschritte in allen Varianten gemacht und irgendwann auch wieder mit Yoga angefangen. Die OP hatte sie aber eigentlich immer im Hinterkopf. So wird das ja gerne mal von Ärzten vermittelt.
Zeitmäßig musste sie sich natürlich danach richten, wie das mit den Kindern und dem Job ging. Aber sie hat versucht 5-6 mal die Woche etwas zu machen für mindestens 30 Minuten. Übungsmäßig arbeitet sie inzwischen auch nicht mehr mit "Wiederholungen steigern", sondern mit "Zeit steigern". Quasi erst 15 Sekunden anspannen und 30 Sekunden locker lassen. Dann, wenn es ging, 30 Sekunden anspannen und 30 Sekunden locker lassen. Und so weiter. Langsam steigern, so wie es der Körper gerade kann.
Oder auch, wenn eine Art der Übung nicht mehr geht, zum Beispiel Kraft, dann eben mit Cardio weiter oder auch mit Koordianationsübungen oder Gleichgewichtsübungen.
Gehört ja alles zusammen.
Heute trainiert Miriam täglich zwischen 60 und 90 Minuten. Sie joggt auch wieder und schwingt die Kettlebells mit 2x 12 Kilo.
Miriam hat 3.5 Jahre gestillt. Seit dem Abstillen ist es auch mit der Festigkeit und Stabilität noch mal besser geworden. Es stand für sie nie zur Debatte, wegen der Rektusdiastase abzustillen. Für sie war das Stillen immer am wichtigsten.
Und dadurch, dass sie dann irgendwann auch wieder ein viel besseres Körpergefühl hatte, kam auch wieder neue Motivation dazu.
Und natürlich hilft das sehr, wenn man jemanden hat, der von außen drauf kuckt und einem sagt, dass es tatsächlich besser geworden ist.
Auch die Bilder hier auf der Seite zu veröffentlichen und den Verlauf zu sehen, hat ihr jetzt auch noch mal sehr gut getan, sagt sie.
Und sie glaubt, dass es gerade dadurch auch noch mal ein bißchen besser geworden ist.
Es ist nicht alles perfekt, aber inzwischen ist die Rektusdiastase nur noch 1 Finger breit.
Der Bauch ist nicht wie vorher, dafür ist einfach zu viel passiert. Aber er funktioniert wieder ganz wunderbar und Miriam kann wieder alles machen.
Wenn sie jetzt ein Resümee ziehen sollte, würde sie sagen, sie hat viel zu viel gemacht am Anfang und auch ihr schweres Kind zu viel getragen. Jeden Tag 1 Stunde Spaziergang mit Baby im Tuch, trotz dass sie selbst einen Bauchgurt tragen musste. Das Baby hatte ja schon 4 Kilo bei der Geburt und 12 Kilo nach einem Jahr.
Sie hat leider auch für sich recht schlechte Erfahrungen mit diversen Anbietern von "ich-turne-mit-Baby-in-der-Trage" Kursen gemacht. Was soll ich sagen....
Nach diesen Arten von Übungen und Belastungen war die Rektusdiastase jedesmal wieder breiter und instabiler. Also musste sie wieder zurückschrauben.
Dazu muss ich als begleitende Physio noch sagen, wir sehen unsere Leutchen, egal ob in der Praxis oder im Coaching, ja nur für eine ganz kurze Zeit. Und das vielleicht 1x pro Woche. Der Tag hat ja aber noch 23 Stunden mehr und die Woche auch.
Wir geben Ratschläge und Tipps und sagen, was Sache ist. Was dann aber in dieser restlichen Zeit passiert, unterliegt jedem selbst. Und ganz oft verselbstständigen sich trotzdem die alten Glaubenssätze und Vorstellungen, die man von der Rückbildung hat.
Da wird dann trotzdem zwischendurch mal was gemacht, das eher nicht so gut ist, weil man eben denkt, aber jetzt doch. Und dann rudert man eben auch mal wieder zurück. Und manchmal rudert man auch noch ein paar mal öfter zurück.
Das ist ganz normal. Das geht allen so. Das ist ein Prozess und der dauert.
So, jetzt zu den Bildern.
Februar 2018
4.5 Monate nach der zweiten Geburt.
Im Stehen sieht das wirklich schon ganz gut aus für die kurze Zeit. Aber im Vierfüßler hängt der Bauch einfach ungeschützt nach unten durch.
Ich konnte leider keinen brauchbaren Screenshot aus den Videos raus bewerkstelligen, auf dem man in Rückenlage beim Situp die Rektusdiasase genau sieht.
Mai 2018
8 Monate nach der zweiten Geburt.
8 Monate sind immer noch keine Zeit nach einer Geburt. Das dritte Bild ist im Vierfüßler.
Der Bauch ist immer noch sehr weich, er ist "hormonell" und unförmig. Es fehlt Spannung, die gerade Bauchmuskeln sind noch immer sehr überdehnt und auch sicher etwas länger und dünner als zuvor.
Und je nach Verdauung und Tagesform, macht das schon auch was aus.
Sehr viele Frauen sind zu diesem Zeitpunkt aber schon so frustriert, weil nichts vorwärts zu gehen scheint, dass sie an OPs denken und innerlich verzweifeln. Vor allem, wenn man dann Übungen machen soll, die für diesen Zustand einfach noch viel zu früh sind und die dann natürlich weder klappen noch was bringen. Im schlimmsten Fall, wird es dann eben noch schlimmer.
April 2019
1 Jahr und 7 Monate nach der zweiten Geburt.
Der Krater ist immer noch da und die Rektusdiastase auch. Der Bauch ist insgesamt etwas fester, trotzdem übernehmen die geraden Bauchmuskeln sofort die Führung beim Anspannen. Miriam trainiert zu diesem Zeitpunkt schon über 1 Jahr und weiß genau, welche Übungen sie machen kann. Sie trainiert natürlich sehr mit Augenmerk auf die innere Stabilität und die Tiefenmuskulatur. Da man Muskeln aber nie isoliert trainieren kann und alles immer mitmacht, dauert es eben seine Zeit, bis die gerade Bauchmuskulatur nicht mehr sofort "anspringt". Außerdem ist der Bauch bzw. die Muskulatur immer noch, durch das Stillen, in einer viel weicheren Hormonlage als ohne.
Und außerdem, nur weil man weiß, was man tut, kann der Körper das nicht automatisch immer gleich umsetzen. Es dauert seine Zeit, bis so ein Dysbalance ins Lot kommt.
Februar 2020
2 Jahre und 5 Monate nach der zweiten Geburt.
Die Bilder sind leider etwas unscharf, weil ich sie aus den Videos heraus ge-screenshotet hab. Tut mir leid. Ging nicht besser. Auch hier ist das dritte Bild wieder im Vierfüßler.
Es klingt vielleicht ein bißchen paradox, aber dadurch, dass die Muskeln sich langsam wieder zu ihrer ursprünglichen Form zurückbilden und quasi schrumpfen und fester werden, sieht man die Rektusdiastase noch besser und die Haut bekommt mehr Falten.
Könnte nach Rückschritt aussehen, ist es aber nicht, wenn man es anders betrachtet.
Die Lücke hat sich inzwischen auch verkürzt. Am Anfang ging sie fast vom Brustbein oben bis unten an das Schambein. Das ist jetzt definitiv nicht mehr so. Die Lücke zentriert sich sozusagen.
August 2021
Fast 4 Jahre nach der zweiten Geburt
Ein echt langer Weg.
Aber es hat sich gelohnt, nicht gleich die OP einzuläuten. Der Bauch sieht wirklich toll aus und der Krater ist verschwunden. Dennoch ist die Rektusdiastase noch da. Jetzt ist aber eine gute Spannung drüber und man fällt nicht mehr in ein tiefes Loch.
Im Vierfüßler sieht das natürlich gleich noch mal viel dramatischer aus, aber auch da ist es das eigentlich nicht wirklich.
Es ist immer noch eine Dysbalance und der Bauch hat viel hinter sich.
Normaler Vierfüßler
Erst der ganz normale Vierfüßler mit Grundspannung.
Dann linker Arm abgehoben und dann rechter Arm abgehoben.
Die Lücke wird immer runder und symmetrischer und vor allem kleiner und stabiler.
Der Bauch hat guten Halt und kann so den Druck, der sonst ungebremst auf den Beckenboden wirken würde, abfangen.
Die geraden Bauchmuskeln hängen nicht mehr, wie am Anfang, einfach in einer großen, schweren Masse nach unten durch.
Man sieht aber auch, dass sich die seitlichen Bauchmuskeln sehr anstrengen. Das sind die Einziehungen neben an den Rippen. Als Miriam mir das Video geschickt hat, hab ich zu ihr gesagt, sie soll sich nicht so arg anstrengen und verkrampfen und versuchen viel lockerer unterhalb vom Bauchnabel anzuspannen. Danach ging es dann besser.
Vierfüßler mit Knie hoch
Der Vierfüßler mit Knie hoch geht fast noch besser als der auf den Knien (im normalen Vierfüßler braucht es vielmehr Muskel-Koordination).
Im Vierfüßler sieht man dann natürlich auch immer wie elastisch die Haut ist. Das macht auch einen großen Teil aus.
Aber sie kann die Spannung hier super halten und für die Zukunft sicher wieder problemlos Planks machen. Und damit dann natürlich auch all die anderen Übungen in einer Plank-artigen Position, die viel Druck machen und Kraft brauchen.
Am Ende geht es bei all den funktionellen Übungen darum, ob der Bauch dem Druck standhalten kann. Denn eigentlich sind die Bauchmuskeln genau dafür gemacht.
Das ist in diesem Fall die Bedeutung von "funktionell" :
Druck zu produzieren (beim Husten oder auch nur beim Ausatmen zum Beispiel) und Druck abzufangen (auch beim Husten, aber auch beim Tragen von Lasten).
August 2022
Es gibt immer noch Ups und Downs, mal ist die Lücke breiter, mal schmaler. Je nach Lebensumständen im Prinzip. Das macht schon auch was aus.
Aber im Großen und Ganzen ist alles soweit ok und kein Grund mehr zur Beunruhigung.
So, jetzt noch kurz ein Wort zum Geburtsverlauf und den Einfluss auf die Rückbildung.
Ich bin überzeugt, dass viele Frauen ihr Geburtstrauma auf den Bauch projizieren.
Davon bin Ich bin nicht nur überzeugt, sondern das habe ich schon oft miterlebt.
Miriam ist jetzt nicht eine der Frauen, die "besessen" von ihrem Bauch sind.
Bei manch anderen wird das aber manchmal zum Selbstläufer, ohne dass sie das merken.
Da findet manchmal ein Kampf statt, der am Ende nichts mit dem Bauch zu tun hat.
Dadurch, dass bei uns immer noch so selten über das Thema Geburtstrauma gesprochen wird bzw. dies in den Kliniken ganz oft abgetan wird und mit den Wöchnerinnen nicht mal ansatzweise darüber gesprochen wird, was denn da passiert ist, haben die Frauen oft gar keinen anderen Weg, als es zu ignorieren (weil die anderen tun's ja auch) und es in sich zu vergraben. Solange, bis es woanders wieder raus kommt.
Natürlich ist die totale Fokusierung auf den Bauch oder ein echter "Sportwahn" nur eine Seite der Medaille.
Schlimmer wird's, wenn Albträume, Angstzustände oder eine Depression folgen, die keiner in Zusammenhang bringt und, wenn wie so oft, diese Frauen dann nicht ernst genommen werden oder vielleicht sogar von ihrem Gynäkologen als "hysterisch" belächelt werden.
Ja, das gibt es alles. Leider. 100 Mal gehört solche Geschichten.
Dass das alles etwas mit dem Körper und der Heilung macht, ist fast klar.
Das macht natürlich Sinn medizinisch-hormonell. Stress und Cortisol-mäßig.
Und für die Psyche und die Seele gibt es manchmal keinen anderen Weg, als die Verarbeitung auf die Körperebene zu verschieben.
Erst, wenn der Bauch gut ist, ist auch das Trauma weg. So oder so ähnlich sind oft die Aussagen von betroffenen Frauen, denen das inzwischen bewußt geworden ist.
Oder es manifestieren sich Symptome und noch mehr Symptome bis hin zum Burn Out.
Dies aber nur als kleine Anmerkung zum großen "Bauch- und Rektusdiastasen-Thema".
(Jetzt nur noch mal kurz zur Klarstellung: Nicht jeder, der ein Bauchproblem oder eine Rektusdiastase hat, hatte ein Geburtstrauma).
Es kann so passieren, muss aber nicht.
Dann noch kurz ein ganz praktischer Tipp:
Ich empfehle ja immer, von Anfang an Fotos zu machen, damit man später auch sieht, dass sich tatsächlich etwas verbessert hat.
Manchmal sieht man ja vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.
Miriam war auch völlig überrascht, als sie jetzt gesehen hat, wie viel besser es doch tatsächlich geworden ist, jetzt wo man alles mal so in einer Abfolge sieht.
Zufrieden war sie ja vorher schon, eben weil sie sich gut stabil fühlt und keine Schmerzen hat.
Aber dann noch das "Ergebnis" in der Bilderabfolge zu sehen, hat sie dann doch noch ein bißchen zusätzlich aufgebaut.
Ich mag ja auch gar nicht von "Endergebnis" sprechen. Ich denke, da geht noch was in Richtung Festigkeit und "Schrumpfen" der Lücke.
In diesem Sinne hoffe ich, dass Euch Miriams Geschichte ein bißchen motiviert dran zu bleiben und nicht aufzugeben.
Ich kann verstehen, dass man denkt, 4 Jahre sind einfach zu lang. Aber es ging ja stetig vorwärts.
Die Alternative einer OP ist halt auch nicht so ganz ohne.
Ob man sich das antun will, wenn man kleine Kinder hat, muss jeder selbst entscheiden.
Aber auch nach einer OP darf man sich erst mal nicht belasten und OPs geben auch keine Muskelkraft zurück. Die muss auch nach einer OP sorgfältig auftrainiert werden.
In manchen Fällen aber, ist eine OP tatsächlich die Lösung: Wenn trotz intensivem Training nichts besser wird und ein Stabilität nicht mehr erreicht werden kann. Aber das ist ein Thema für einen anderen Artikel.
Also haltet durch. Es wird besser werden.
Und 1000 Dank an Miriam, dass ich Deine Bilder benutzen darf.
Sich so offen und dann auch noch halbnackt zu zeigen, ist schon sehr mutig und überhaupt nicht selbstverständlich.
Danke Danke Danke.
Julia (Sonntag, 05 September 2021 23:26)
Vielen lieben Dank fürs Teilen! Das macht Mut und bestätigt mein Gefühl mir, meinem Körper und meiner Seele Zeit zu geben. Und Glückwunsch an Miriam für dein Durchhaltevermögen, das hat sich echt gelohnt!
Katharina (Sonntag, 05 September 2021 22:12)
Eine tolle Geschichte und wirklich motivierend!